Lustige alte Postkarten

Alte Ansichtskarten mit viel Humor

Alte Postkarte mit Humor Mann Berlin leichte Mädchen 1907

Auch vor mehr als 100 Jahren liebte man lustige, humorvolle Postkarten, die gerne verschickt und gesammelt wurden.

Da Bücher mit Bildern teuer waren und die Tageszeitung noch keine BILD oder Express, bereicherten Postkarten die Bilderwelt.
Eine Sammlung humorvoller Karten aus dem Kaiserreich zeigen wir Ihnen hier.

Sind alte Witze historisch?

Humor ist zeitlos, auch wenn sich die Ansichten über das was wir als “lustig” empfinden ändern. In der Kaiserzeit war der Humor viel deftiger als heute. Viele der lustigen Karten aus der Epoche “Goldene Zeit der Postkarte” (circa 1897-1927) gehen heute gar nicht mehr und sind politisch unkorrekt, .B. der “Schützengruss”.
Mit sexuellen Anspielungen hielt man nicht hinter'm Berg, auch wenn die Andeutungen heutzutage deutlicher ausfallen. Beispiele sind hier die französische Karte mit der Aufschrift “Porte-Bonheur” (Glücksbringer) oder die Karte “Gute Nacht, mein herziges Kind”, die vom Absender noch mit Namen der “Darsteller” versehen wurde.
Der alte Schwerenöter, der alkoholisiert mit seinem Hahn schimpft, bringt auch zum Schmunzeln. Vielleicht auch wegen der Bilder der “leichten Mädchen”. Wer schickt heute eine Postkarte aus einem Stripclub? Dann doch eher “Barbusiges” aus dem Sommerurlaub.

Humor in der Kaiserzeit

Humor erlebte einen ungeahnten Boom in Deutschland während der Kaiserzeit. So wurden pro Jahr mindestens drei neue Witzblätter gegründet. 1904 betrug ihr Anteil an deutschen Unterhaltungszeitschriften schon 24%, auch wenn ihre Lebenszeit oft sehr kurz war und sie bald wieder eingestellt wurden.
Neben vielen regionalen Titeln erschienen farbig-illustrierte humoristische Schriften schon bald als Beilage zu Tageszeitungen, Familienblättern, Versicherungszeitschriften und Frauen- und Modezeitschriften. Jeder wollte Lachen und davon profitieren.
Der Ulk war eine kostenlose Beilage zum Berliner Tageblatt und Nagels Lustige Welt wurde Dutzenden lokaler Tageszeitungen beigelegt. Häufig wurden regionalen Zeitungen oder Zeitschriften überregionale Witzblätter beigelegt, die so eine deutlich höhere Auflage erzielten. Die Lustige Welt (Nagel) erschien 1901 Woche ür Woche in 245.000 Exemplaren, die Münchener humoristischen Blätter mit 116.000 (1901), eine Beilage des Neuen Münchener Tagblatts, und das Beiblatt zahlreicher sozialdemokratischer Zeitungen “Der wahre Jacob” 1907 mit 205.000.
Zu den meistverkauften Witzblättern gehörten die älteren Fliegende Blätter (1883:45.000, 1901: 98.000) und Kladderadatsch (1872: 50.000, 1913: 40.000), Meggendorfer Blätter (1893: 25.000, 1910: 55.000), (1907: 70.000) und Simplicissimus (1908: 90.000). Zudem gab es sehr erfolgreiche Ableger mit dem Humoristisch-satirischer Volks-Kalender des Kladderadatsch (1.1850-38.1887) und Münchener Fliegende Blätter Kalender (1.1884-52.1932).

Lustige Postkarten aus der Kaiserzeit


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